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midwifecrisis
Biography
Tourguide
oder
von der Taschenlampe ins Wiener Rathaus
oder
You can get it if you really want
1993 –1996:
In einer lauen Vorsommernacht des Jahres 1993 erklimmen die chorsingenden Hebammen
erstmals unter dem Namen Midwife Crisis die holperigen Bretter einer fahrbaren Bühne und schmettern , begleitet von japanischem Dampfhammerklavier und einem Akkordeon, ihr damaliges Kleinrepertoire unter dem Motto „laut, dafür deutlich“ durch das Berner Länggassquartier , angeführt vom Song „You can get it if you really want“, ein Leitsatz, der die singenden Hebammen fortan durch die Jahre trägt.
Nebulöse Kulturspione und anonyme Talentspäher geben von diesem legendären Debut Kunde, die Botschaft erreicht u.a. das helvetische Fernsehen, welches den singenden Hebammen in der Sendung „Lipstick“ ein Fenster öffnet, was wiederum die eidgenössische Politprominenz auf die singenden Geburtshelferinnen aufmerksam macht.
Im Juli 1994 singen die Midwives im Rahmen eines Empfangs den eidgenössischen Parlamentariern und Bundesräten eine Chorversion von Edith Piafs „C’est l’amour“ in Ohr und Gemüt, was den damaligen Bundesrat Otto Stich veranlasst, seine Pfeife aus der Hand zu legen und den Damen eine kurze magistrale Laudatio zu halten.
Solcherart gestärkt fegt der Hebammenchor in den folgenden zwei Jahren über alle bedeutenden Bühnen diesseits des Alpenkamms, so da sind Alperösli Thun, Moschti Mühlethurnen, Kirchgemeindesaal Allmendingen usf , bewehrt mit 8 Notenständern, sämtlichen Textblättern und Taschenlampen, die mangels Bühnenlicht mittels Leukoplast an die Notenständer geheftet werden.
An alles wird gedacht, nur nicht an die Vergänglichkeit solcherlei irdischen Geräts: Im Rahmen eines ersten Grossauftritts in der Lerbermatte zu Bern gibt - je später der Abend -eine Lichtquelle nach der andern ihren Geist auf, was in der Folge erhebliche Textlücken zu Tage fördert, die den Konzertgenuss, gelinde gesagt, beeinträchtigt.
1996 - 1998
Dieser neblige Dezemberabend im Jahre 1995 markiert denn auch die dramatische Wende in der Entwicklung der Crisis: Unter Absingung wüster Lieder und der Androhung, fortan keine Taste mehr für den Chor zu bewegen, wenn diese läppischen Ständer nicht sofort von der Bühne verschwinden und die Damen die Songtexte fortan nicht by heart von der Bühne herab intonieren; diese harsche Reaktion eines damals etwas überhitzten Chorleiters sowie Einsicht und Wille der Chordamen, von diesem plumpen Amateurismus nun doch endgültig Abschied zu nehmen, führt zu dreierlei:
• Notenständer und Taschenlampen werden versteigert, der Erlös fliesst in die Kassen finanziell darbender Chöre im Alpenraum.
• kümmert sich fortan ein professioneller Stimmbildhauer um Bildung und Wohlklang der Stimmen
• und drittens büffeln die Damen nun zu Hause via Tonträger Texte und Töne.
In atemberaubender Kurzzeit legt der Chor in der Folge an vokaler Spannkraft und unwiderstehlicher Bühnenpräsenz dermassen zu, dass einer ersten CD - Produktion nichts mehr im Wege steht
Stadt und Kanton Bern sowie das Migros Kulturprozent greifen dem Projekt finanziell unter die Arme, das Kind wird anno 98 unter dem nahe liegenden Titel „Birth“ anlässlich dreier ausverkaufter Konzerte in der Moschti Mühlethurnen getauft, medial begleitet unter vielem Anderen von einem Beitrag im SF DRS Magazin „10 vor 10“
1998 – 2005
Diese dritte Periode im Wirken der Midwives geht als die sogenannte „Gänsehautepoche“ in die Analen des Chores ein, in deren Verlauf nicht nur stets restlos ausverkaufte Konzerte zwischen Aermelkanal und Greifensee fallen, sondern ein absolut unvergesslicher Auftritt im Wiener Rathaus anlässlich des dort stattfindenden Internationalen Hebammenkongresses.
Ein Auftritt unter den schweren Leuchtern im prunkvollen Festsaal, vor mehreren tausend Geburtshelferinnen aus der ganzen Welt, das treibt selbst den bühnenerprobten Mannen der Begleitband pfundweise wohlige Schauer über den Rücken.
Solcherart energetisch aufgeladen singen die mittlerweile zu erheblicher Stimmgewalt gekommenen Midwife Crisis im Jahr 2003 ihre zweite CD ein, dies im Obergeschoss einer alten Filzfabrik, ein Raum, der gewöhnlich der Truppe von Patent Ochsner als Ort kreativen Wütens und Wirkens dient.
Die Kunde, dass Berner Hebammen erneut daran sind, die helvetische Chorszene zünftig aufzuwirbeln, erreicht auch die Redaktionsstube von SF DRS,Abteilung „Benissimo“.
Im Oktober 2003 rockenrollen die Frauen den Kirsty Mc Coll – Klassiker „There’s a guy works down the Chip Shop swears he’s Elvis“ von der Benissimo – Bühne in die guten deutschschweizer Stuben, was wiederum die Redakteure der Sendung „Quer“ auf den Plan ruft: Im Frühling 2004, ein paar Wochen nach der rauschenden und restlos ausverkauften Doppelplattentaufe der CD „Fernwehen“ auf dem Gurten, stehen die Damen erneut im Fernsehstudio und begegnen daselbst dem damaligen Quergast Harry Belafonte.
2006 - ?
In nahezu unveränderter Besetzung rauschen die Midwife Crisis nun neuen gesanglichen Herausforderungen entgegen, so da sind Accappella – Songs und vermundartete Cover Versionen u.a. von Oasis und John Lennon .
In Sachen Konzerte ist Einiges am Köcheln (siehe Konzertkalender) und irgendwann - so die feste Ueberzeugung der Sängerinnen - wird dem Chor noch jenes höchste aller irdischen Bühnengefühle zuteil, das ihm aus unergründlicher Fügung des Schicksals bislang verwehrt blieb:
Ein Auftritt zum „Tag der Frau“ in der Carnegie Hall zu New York und eine Hebammen Chornacht in der Mühle Hunziken zu Rubigen.
Wie tönte es doch damals, 1993, in der Länggasse:
You can get it if you really want !
Wir bleiben dran !