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Cynic
Biography
In einer Welt
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voller Frieden, Freude und gerecht verteiltem Eierkuchen, in der das Glück des Einzelnen im Vordergrund steht und der Staat wie eine eierlegende Wollmichsau jedes noch so kleine Bedürfnis seiner von Herzen geliebten Bürger zu befriedigen vermag,
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in einer Welt,
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in der es jedem Individuum vollkommen frei steht, sich den eigenen Interessen zu widmen und frei von vorgeschriebenen Konventionen als selbständiges Glied einer global vernetzten Kette zu fungieren,
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in einer Welt,
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in der der gesamte Fortschritt kompromisslos zum Wohle des Kollektivs genutzt wird, Kameras an Straßenecken unermüdlich ein wachsames Auge auf die peinlich genau nummerierte Bevölkerung werfen und Datenbanken die Fingerabdrücke und genetische Identität jedes einzelnen Bürgers wohl behüten,
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in einer Welt,
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in der die Gelehrten und Geweihten aufopferungsvoll die direkte Verbindung zwischen den Menschen und dem allmächtigen Schöpfer herstellen, vom Volk gewählte, kompetente Gremien die absolute Gleichberechtigung unter Menschen jeden Alters, Geschlechts und Ethnie aufrecht erhalten,
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in einer Welt,
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in der Freunde und Helfer unter die Bevölkerung gesandt werden, die sich tagtäglich für totale Harmonie und Glückseligkeit unter den Menschen einsetzen,
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in einer Welt,
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in der Rolltreppen das Gehen erleichtern, in der jedem die anstrengende Wahl der täglichen Kleidung, der täglichen Nahrung, der Wohnungseinrichtung, des perfekten Partners, der Freizeitgestaltung, die Erziehung seines Nachwuchses bis hin zur nervenaufreibenden Wahl der persönlichen Lieblingsfarbe komplett abgenommen, im Gegenzug ununterbrochen geistreiche Unterhaltung im bunt erleuchteten Flimmerkasten geboten wird,
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in einer Welt,
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in der Meinungen zurechtgelegt, Informationen gefiltert, Nahrung vorgekaut und Gedanken vorgedacht werden,
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in einer Welt
der absoluten Vollkommenheit…
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lebt es sich wie in einem Traum…
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Um in solch einer traumhaften Welt existieren zu können, muss man jedoch vor allen Dingen eines tun:
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schlafen.
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Dem horrenden Fremdbestimmungsgrad des eigenen Daseins mag so mancher mit reiner Apathie begegnen. Anderen fällt es umso schwerer, sich zur breiten Masse der Schlafenden zu gesellen.
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Die zu stellenden Fragen sind nicht, wo wir das Licht der Welt erblickten, wie lange wir schon auf Erden wandeln oder wer wir glauben zu sein.
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Schlaf oder Nichtschlaf,
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das ist hier die Frage.
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- Cynic -